Die Inhalte dieser Seite sind Bestandteil des Einsatzleiterwiki-Projekts. Sie wurden nicht speziell für Ihre Feuerwehr ausgearbeitet, möglicherweise existieren abweichende Regelungen.
Erkundung im Brandeinsatz
zu treffende Maßnahmen
Frontalansicht
- Brandausbreitung über Fassade beachten
- Viele Satellitenschüsseln → Wahrscheinlich Verständigungsschwierigkeiten!
- Anzahl der Geschosse? → Abschätzung der Einsatzmöglichkeiten von tragbaren Leitern und Drehleiter
- Neubauten: ca. 3m Höhe pro Geschoss
- Altbauten: ca. 4m Höhe pro Geschoss
Befragung
- Sind noch Menschen im Gebäude?
- Ermittlung des Brandgeschoßes ggf. über BMA/Hausmeister/Pförtner/Mitarbeiter etc. → ggf. aufzeichnen lassen
- Sind besondere Gefahren vorhanden? (ABC, Elektro, …)
- Zugänge/Schlüssel vorhanden?
- befragte Person ggf. nicht gehen lassen (aber Verhältnismäßigkeit der Mittel beachten), zum Warten an RTW oder Löschfahrzeug oder zur Polizei schicken
Zugänglichkeiten
- Klingeltableau:
- Wenn möglich nur beim Meldenden klingeln (sonst vielleicht Rauchausbreitung vom Treppenhaus in Wohnungen wenn alle Türen geöffnet werden)
- Viele ausländisch klingende Namen → wahrscheinlich Verständigungsschwierigkeiten
- Pro Wohnung mit 3 Personen rechnen die sich im Haus befinden
- Nicht alle Klingeln gleichzeitig betätigen: Klingeltableau kann sich zum „Klingelstreich-Schutz“ sperren und funktioniert dann erstmal nicht mehr
Rundum-Ansicht
- Außen- und Innenerkundung → Wohnungen, Technikraum, Keller
- Rückansicht ggf. von einem weiteren Fahrzeugführer erkunden lassen
- nach Möglichkeit eine nicht benötigte Einsatzkraft zur dauerhaften Kontrolle der Rückseite abstellen (zu rettende Menschen zeigen sich evtl. erst während des Einsatzes an einem Fenster auf der Rückseite)
sonstiges
- Sicherheitstreppenraum vorhanden?
- Aufzüge kontrollieren und stillsetzen, Feuerwehraufzug vorhanden?
- Ausfall der Haustechnik prüfen
- Steigleitung / Wandhydranten vorhanden? nass/trocken – Einspeisungs- bzw. Anschlussmöglichkeiten
- Löschanlage vorhanden?
- Überblick über die örtlichen Gegebenheiten durch Begehen eines anderen Regelgeschosses verschaffen
- Feuerwehr-/Objektpläne nutzen falls vorhanden
- Wetter beachten:
- Wind?
- Abtreiben von Brandrauch
- eingeschränkte Nutzbarkeit der Drehleiter
- Kalte Temperaturen?
- Löschwasser gefriert
- Aufenthaltsmöglichkeit für gerettete unverletzte Personen
- Örtliche Gegebenheiten:
- Gaslaternen auf der Straße: Indiz für mögliche Gasversorgung des Gebäudes
- Bäume? Behinderungen bei möglichem Drehleitereinsatz
- Hydranten für Löschwasserversorgung
- Gefahren nach Gefahrenmatrix überprüfen
Quellenangabe
- B4-Lehrgang 2013 an der Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienst-Akademie