allgemein:kohlenstoff-faserverbundwerkstoffe

Die Inhalte dieser Seite sind Bestandteil des Einsatzleiterwiki-Projekts. Sie wurden nicht speziell für Ihre Feuerwehr ausgearbeitet, möglicherweise existieren abweichende Regelungen.

kohlenstoff-faserverstärkte Kunststoffe (CFK)

Eine mechanische Bearbeitung/Beschädigung setzt i.d.R. keine kritischen, lungengängige Fasern frei. Diese entstehen erst bei Temperaturen von über 650 °C. Die Benutzung eines Trennschleifers o.ä. kann durch die entstehenden Temperaturen ebenfalls kritische Fasern erzeugen. Die Gefahr bleibt nach der Brandbekämpfung bei kalten Brandstellen bestehen.

  • Verwirbeln von Staub vermeiden; Kontaminationsgefahr!
  • 50 m Gefahrenbereich, 100 m Absperrbereich, bei Bedarf vergrößern (Windrichtung beachten!)
  • Dekon-Platz einrichten
  • So wenig Personal wie möglich im Gefahrenbereich einsetzen
  • bei der Brandbekämpfung mit dem Wind vorgehen
  • Wasser ist geeignetes Löschmittel. Nach dem Löschen Brandschutt feucht halten oder mit Schaum abdecken, um Partikel zu binden. Faserbindelack kann zusätzlich gegen Kontaminationsverschleppung genutzt werden.
  • große Wrackteile mit Folien abdecken, kleine Wrackteile in Behältern oder Folie verpacken
  • Schnittkanten beachten / abdecken
  • Leitfähigkeiten beachten
  • offenstehende Fenster, Türen, etc. am Fahrzeug schließen, Lüftungen abschalten
  • Bundeswehr kann ggf. im Rahmen der Amtshilfe unterstützen
Szenario Schutzkleidung Atemschutz Augenschutz
Brandeinsatz Brandschutzkleidung
Körperschutzform 1
PA (umluftunabhängiger Atemschutz)
kalte Brandstelle leichte Schutzkleidung und Einwegschutzanzug mindestens FFP3-Maske staubdichte Schutzbrille
Technische Hilfeleistung
mit Menschenrettung
reguläre Schutzkleidung mindestens FFP3-Maske staubdichte Schutzbrille
sonstige Technische Hilfeleistung leichte Schutzkleidung und Einwegschutzanzug mindestens FFP3-Maske staubdichte Schutzbrille
  • Gesundheitsgefahr:
    • lungengängige Fasern
    • Augen- und Hautreizungen, allergische Reaktionen
    • Schnittverletzungen durch scharfe Bruchkanten, Verletzungen durch kleinste Splitter mit Entzündungen
  • Bei Brand außerdem:
    • Ausbreitung der Fasern mit dem Brandrauch
    • Entstehung von Atemgiften
    • Verdacht auf Tumorbildung und Erbgutveränderung
  • schwebende Fasern sind elektrisch leitend
  • hohe Isolationswirkung - Rückzündungsgefahr durch hohe Temperaturen im Inneren auch nach längerer Zeit

Wer sich ohne PSA in einem Abstand von weniger als 20 m Abstand zu abgebrannten CFK aufgehalten hat, gilt als exponierte Person.

  • Geeigneter ärztlicher Versorgung zuführen
  • zwingende Aufnahme in die arbeitsmedizinische Vorsorgekartei (ArbMedVV Grundsatz G1.2)
  • Einsatzkleidung nicht ausschütteln oder mit Druckluft ausblasen
  • Schutzkleidung und eingesetztes Material am Dekonplatz luftdicht verpacken und einer fachgerechten Reinigung zuführen
  • glatte Oberflächen von eingesetzten Geräten und Fahrzeugen mit Wasser / Reinigungsmittel reinigen, während der Reinigung Atemschutz und Schutzkleidung tragen

Einsatzdokumentation ist i.d.R. für 10 Jahre aufzubewahren und umfasst:

  • Eingesetztes Personal
  • Einsatzzeiten
  • Tätigkeiten
  • Aufenthaltsort
  • mögliche CFK-Belastung
  • mögliche Kontamination von Einsatzkräften
  • mögliche Inkorporation durch Einsatzkräfte

CFK

  • allgemein/kohlenstoff-faserverbundwerkstoffe.txt
  • Zuletzt geändert: 16.08.2022 13:17
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