cbrn:biologisch:biogasanlage

Die Inhalte dieser Seite sind Bestandteil des Einsatzleiterwiki-Projekts. Sie wurden nicht speziell für Ihre Feuerwehr ausgearbeitet, möglicherweise existieren abweichende Regelungen.

Biogasanlage

  • Windrichtung beachten, mit dem Wind anfahren, Abstand zur Anlage halten
  • Vorgehen unter umluftunabhängigem Atemschutz
  • Atmosphäre ständig mit Ex-Messgerät überprüfen
  • Zündquellen vermeiden
  • Brandschutz sicherstellen
  • bei Stoffaustritt Leckage möglichst schließen
  • möglichst Betreiber und Sachkundigen hinzuziehen
  • Beachten der Grundregeln: 4A1C4E und GAMS
  • Feuerwehrpläne beachten
  • Atmospähre nicht nur mit dem Ex-Gerät messen, EX-OX TOX beachten (H2S!!!)
  • Rettung nur durch Einsatzkräfte der Feuerwehr und umluftunabhängigem Atemschutz
  • Kleidung des Patienten/Einsatzkräfte kann toxische Substanzen enthalten
  • Not-Dekon durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr einrichten (FwDV500)
  • ggf. Beprobung der Ausatemluft des Patienten (Onlinemessgeräte/Sammelröhrchen)
  • Absprachen zwischen Einsatzleiter, Fachberater Chemie & Notarzt
für den Transport (Grenzwerte = AEGL 2)
  • ggf. bei mehreren Patienten LNA/ORGL an Est. zur
    • Koordinierung der Patienteneinweisungen
    • Informationsbeschaffung hinsichtlich gesundheitlicher Gefährdung EK & Patienten
    • Beantwortung medizinischer Fragen gegenüber der Presse
  • Zündquellen vermeiden, keine Schalter im Gefahrenbereich betätigen
  • nur Ex-geschützte Geräte verwenden (Lampe, Funkgerät, etc.). Handy, FME, etc. außerhalb des Gefahrenbereichs ablegen
  • mit Lüftern verwirbeln (Ex-Schutz beachten)
  • Ex-Zonen um Austrittsstelle beachten (Radius mindestens 3 Meter)
  • im Bereich von Fermenter und Gasleitungen Feuer nicht löschen!
  • Gaszufuhr schließen
  • insbesondere Gaslager vor Wärmestrahlung, Funkenflug und Flugfeuer schützen!
  • bei Feuer im Blockheizkraftwerk zusätzlich Not-Aus-Schalter drücken und Strom abschalten, danach:
    • Brandbekämpfung mit geeigneten Löschmitteln
    • in Schaltschränken, Niederspannungsverteilern und Transformatoren mit Kohlendioxid (CO2) löschen
    • auf größere Mengen Schmieröl im Bereich des Kraftwerks achten!
  • Atemgifte
    • vor allem Schwefelwasserstoff (H2S), Kohlendioxid (CO2) und Ammoniak (NH3)
    • hohe Konzentrationen können mit Sinnesorganen nicht von niedrigen unterschieden werden oder in hohen Konzentrationen gar nicht mehr wahrgenommen werden (H2S)
    • Erstickungsgefahr in tief liegenden Bereichen wegen hohen CO2-Konzentrationen
  • Ausbreitung:
    • Wärmestrahlung
    • austretende Betriebsstoffe (Biogas, Motorenöle)
  • Explosionsgefahr wenn Gas unkontrolliert nichtbrennend austritt oder die Abfackelung nicht funktioniert
  • Elektrizität durch Erzeugung und Abgabe von Strom ins öffentliche Netz (Niederspannung bis 400 V oder Mittelspannung bis 30kV möglich)
  • Erkrankung/Verletzung
    • Ansteckungsgefahr: Krankheitserreger in Flüssig- und Festmist, tierischen Nebenprodukten
    • Vergiftungsgefahr durch Gase
    • Verbrennungen/ -brühungen an Teilen des Blockheizkraftwerks. Bei Leitungsbruch am Wärmespeicher besteht Verbrühungsgefahr durch austretendes heißes Wasser und/oder Wasserdampf
    • Mechanische Gefahren im Bereich des Fermenters. Rührwerk vor Befahrung ausschalten und gegen wiedereinschalten sichern
  • Einsturz/Absturzgefahr (Gruben, Güllelager, Gärbehälter)
  • Umweltgefährdung: Biogas (WGK 1), Motorenöle (WGK 2 oder 3), Schwefelwasserstoff / Ammoniak (WGK 2), Gülle / Jauche / Mist sind umweltgefährdend zu bewerten
Stoff Anteil in %
Methan 50 - 80
Kohlendioxid 20 - 50
Wasser 2 - 7
Stickstoff 0 - 2
Wasserstoff 0 - 1
Sauerstoff 0 - 2
Schwefelwasserstoff 0 - 2

Bio, Gas, Bauernhof, Strom, Gülle, Mist, Biogas, Stromerzeugung, Energieerzeugung, Blockheizkraftwerk, Kofermente, Fermenter, Gasspeicher, Gasaufbereitung, Vorgrube

  • cbrn/biologisch/biogasanlage.txt
  • Zuletzt geändert: 16.08.2022 13:17
  • (Externe Bearbeitung)