✎ Tierrettung [Umweltschuzzug WIKI]

<h1 class="page-header pb-3 mb-4 mt-5"><svg viewBox="0 0 24 24" xmlns="http://www.w3.org/2000/svg" width="1em" height="1em" role="presentation" class="iconify mr-2"><path d="M13 9h5.5L13 3.5V9M6 2h8l6 6v12a2 2 0 0 1-2 2H6a2 2 0 0 1-2-2V4c0-1.11.89-2 2-2m9 16v-2H6v2h9m3-4v-2H6v2h12z"/></svg> Tierrettung</h1>
<div class="level1">

<p>
&lt;WRAP round info>Die Zuständigkeit der Feuerwehr liegt beim Retten von Tieren aus Notlagen und bei Gefahren für die öffentliche Sicherheit, <b>nicht aber beim Einfangen</b> von Tieren!
</p>

<p>
Eigentümer von Tieren sind verpflichtet, Gefahren die für oder durch ihr Tier entstehen, selbst zu beseitigen. Nur wenn der Eigentümer dies nicht selbst schafft wird die Feuerweht tätig.&lt;/WRAP>
</p>

<p>
Siehe auch:
</p>
<ul class="fix-media-list-overlap">
<li class="level1"> <a href="/doku.php?id=cbrn:biologisch:tierseuchen" class="wikilink1" title="cbrn:biologisch:tierseuchen" data-wiki-id="cbrn:biologisch:tierseuchen">Tierseuchen</a></li>
<li class="level1"> <a href="/doku.php?id=technische_hilfe:insekten" class="wikilink1" title="technische_hilfe:insekten" data-wiki-id="technische_hilfe:insekten">Insekten</a></li>
<li class="level1"> <a href="/doku.php?id=technische_hilfe:eichenprozessionsspinner" class="wikilink1" title="technische_hilfe:eichenprozessionsspinner" data-wiki-id="technische_hilfe:eichenprozessionsspinner">Eichenprozessionsspinner</a></li>
</ul>

<p>
Hinweise zu den jeweiligen Tierarten sind in den einzelnen Artikeln zu finden:
</p>
{{simplenavi>allgemeine_hilfe:tierrettung}}
</div>

<h2 class="page-header pb-3 mb-4 mt-5">zu treffende Maßnahmen</h2>
<div class="level2">
<ul class="fix-media-list-overlap">
<li class="level1"> Wenn keine Gefahr durch das Tier an sich ausgeht, dürfen in der Regel keine Sonderrechte bei der Fahrt zur Einsatzstelle in Anspruch genommen werden.<br/>
Erfolgt die Anfahrt mit Sondersignal, so sollte dies schon in einigem Abstand zur Einsatzstelle ausgeschaltet werden um das Tier nicht weiter zu belasten</li>
<li class="level1"> Nachalarmierung Polizei wenn noch nicht alarmiert um ggf. Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zu ahnden. Je nach Landesgesetzgebung ist die Polizei sowieso für Einsätze mit Tieren zuständig.</li>
<li class="level1"> <b>Vollständige Schutzausrüstung tragen</b> um einen besseren Schutz gegen Bisse, Krallen, etc. zu haben (Stiefel, Feuerschutzkleidung, Handschuhe, Helm mit Visier)</li>
<li class="level1"> Tierhalter darauf hinweisen, dass der Einsatz evtl. kostenpflichtig werden kann</li>
<li class="level1"> Tierarzt hinzuziehen (ggf. Gabe von Beruhigungsmitteln, Begutachtung verletzter Tiere). Möglichst frühzeitig verständigen, da oft lange Anfahrtszeiten.</li>
<li class="level1"> Vertraute Person des Tieres mit in die Arbeit einbinden / Ratschläge einholen. Gibt es Feuerwehrmitglieder (auch bei benachbarten Einheiten), die sich mit der Tierart auskennen und als "Fachberater" vermitteln können?</li>
<li class="level1"> Werden Tiere aus dem Stall getrieben, für sichere Unterbringung sorgen (z.B. Koppel). Tiere versuchen zurück in den Stall zu laufen!</li>
<li class="level1"> Federvieh wird von Licht/Feuer angezogen!</li>
<li class="level1"> Wird das Tier vermutlich unter Qualen sterben, so ist es durch den (Amts-) Tierarzt, Forstbeamten oder einen anderen Berechtigten, notfalls auch durch die Polizei, zu töten.<br/>
Das &lt;wrap important>Töten durch Feuerwehrangehörige ist untersagt&lt;/wrap>, da diese nicht mit den notwendigen Techniken vertraut sind.</li>
<li class="level1"> Nach Einsatzende (Hände-) Desinfektion, ggf. weitere <a href="/doku.php?id=cbrn:allgemein:dekontamination:desinfektion" class="wikilink1" title="cbrn:allgemein:dekontamination:desinfektion" data-wiki-id="cbrn:allgemein:dekontamination:desinfektion">Desinfektionsmaßnahmen</a></li>
</ul>

</div>

<h3 class="page-header pb-3 mb-4 mt-5">Haus- und Nutztiere</h3>
<div class="level3">
<ul class="fix-media-list-overlap">
<li class="level1"> Nach der Befreiung Übergabe an den Eigentümer falls anwesend, ansonsten an zuständige Tiersammelstelle (z.B. Tierheim)</li>
<li class="level1"> ggf. kann der Besitzer durch Kennzeichnungen wie z.B. die Hundemarke ausfindig gemacht werden</li>
</ul>

</div>

<h3 class="page-header pb-3 mb-4 mt-5">Wildtiere</h3>
<div class="level3">
<ul class="fix-media-list-overlap">
<li class="level1"> Die Ursache für verletzte Wildtiere liegt meist in der Natur selbst, in die natürlichen Kreisläufe sollte bzw. braucht in diesen Fällen nicht eingegriffen werden. Ansonsten sind folgende Hinweise zu beachten: </li>
<li class="level1 node"> Zuständigkeit: je nach Fundort:<ul class="fix-media-list-overlap">
<li class="level2"> im Forst (Wald): Zuständigkeit beim Forstamt</li>
<li class="level2"> außerhalb des Forstes: Zuständigkeit bei Polizei und Feuerwehr</li>
</ul>
</li>
<li class="level1"> Kann sich das verletzte Wildtier (nach evtl. Befreiung) selbst in Sicherheit bringen, so ist eine Verfolgung des Tieres verboten!</li>
<li class="level1 node"> Besteht der Verdacht auf Krankheiten wie z.B. Tollwut, ist der Amtstierarzt (Veterinäramt) zu verständigen!<ul class="fix-media-list-overlap">
<li class="level2"> Bei Füchsen, verletzten oder toten Tieren in tollwutgefährdeten Gebieten ist der Amtstierarzt grundsätzlich zu verständigen!</li>
<li class="level2"> Sind Menschen in Kontakt mit tollwütigen Tieren gekommen, sollten sich diese in einer entsprechenden Klinik für Infektionskrankheiten vorstellen</li>
</ul>
</li>
</ul>

</div>

<h3 class="page-header pb-3 mb-4 mt-5">exotische Tiere</h3>
<div class="level3">

<p>
z.B. Echsen, Schlangen, Lurche, Spinnen, Schildkröten, etc.
</p>
<ul class="fix-media-list-overlap">
<li class="level1"> bei Verdacht auf Verstoß gegen Tierschutzgesetzte auf jeden Fall Polizei nachfordern!</li>
<li class="level1"> ggf. Anforderung von fachkundigem Personal zum Einfangen des Tieres</li>
<li class="level1"> Nach Befreiung / Einfangen Übergabe an Tierheim oder Zoo, davor sinnvollerweise mit diesen Rücksprache halten</li>
</ul>

</div>

<h3 class="page-header pb-3 mb-4 mt-5">besondere Gefahren</h3>
<div class="level3">
<ul class="fix-media-list-overlap">
<li class="level1 node"> Nicht nur Wild-, sondern auch Haus- und Nutztiere sind in einer Notlage unberechenbar, selbst wenn der Eigentümer anwesend ist! Besondere Gefahr/Aggresivität besteht bei:<ul class="fix-media-list-overlap">
<li class="level2"> wenn sich Tiere in der Paarungszeit befinden (insbesondere die männlichen)</li>
<li class="level2"> Herdentiere (z.B. Pferde, Rinder) sehen in Fremden einen Eindringling</li>
<li class="level2"> Muttertieren, wenn man den Jungen zu nahe kommt</li>
</ul>
</li>
<li class="level1"> Übertragen von Krankheiten (z.B. Tollwut - hier insbesondere Vorsicht bei sehr zutraulichen Tieren!)</li>
<li class="level1 node"> gefährliche Körperteile von Tieren:<ul class="fix-media-list-overlap">
<li class="level2"> Raubtiere: Gebiss, Pranken</li>
<li class="level2"> Schweine: Gebiss</li>
<li class="level2"> Huftiere: Hufe, Gebiss, Schlagen mit dem Kopf</li>
<li class="level2"> Vögel: Schnabel, Krallen</li>
<li class="level2"> Schlangen: Giftzähne</li>
<li class="level2"> Insekten: Stachel</li>
</ul>
</li>
<li class="level1"> Kosten für hinzugezogene Fachleute müssen von der Feuerwehr übernommen werden wenn kein Eigentümer ausfindig gemacht werden kann!</li>
</ul>

</div>

<h2 class="page-header pb-3 mb-4 mt-5">Allgemeine (Vorgehens-)Hinweise</h2>
<div class="level2">
<ul class="fix-media-list-overlap">
<li class="level1"> für den improvisierten Tiertransport eignet sich z.B. ein (Umzugs-) Karton</li>
<li class="level1"> Tierrettungseinsätze sind in der Regel für den Eigentümer kostenpflichtig. Daher sollten die Personalien des Tierhalters aufgenommen werden.</li>
</ul>

</div>

<h3 class="page-header pb-3 mb-4 mt-5">allgemeines Verhalten gegenüber Tieren</h3>
<div class="level3">

<p>
Der Feuerwehreinsatz bedeutet für das Tier Stress!
</p>
<ul class="fix-media-list-overlap">
<li class="level1"> i.d.R. von vorne annähern</li>
<li class="level1"> Tier beruhigen</li>
<li class="level1"> mit heller, freundlicher Stimme sprechen</li>
<li class="level1"> Laute, knallende Geräusche und Gebrüll vermeiden</li>
<li class="level1"> Hektische Bewegung vermeiden</li>
<li class="level1"> Beim "Zugriff" darauf achten Tiere nicht zu verletzen (insb. Vögel)</li>
<li class="level1"> </li>
</ul>

</div>

<h3 class="page-header pb-3 mb-4 mt-5">Exotische Haustiere</h3>
<div class="level3">
<ul class="fix-media-list-overlap">
<li class="level1"> mit Besen o.ä. versuchen in Transportbehälter zu treiben</li>
<li class="level1"> alternativ mit Kescher fangen</li>
<li class="level1"> Schlangen fliehen vor Alkohol</li>
</ul>

</div>

<h2 class="page-header pb-3 mb-4 mt-5">Quellenangabe</h2>
<div class="level2">
<ul class="fix-media-list-overlap">
<li class="level1"> Abschnittsarbeit <em>Einsatzgrundlagen zu „Tier in Notlage“</em>, HBM Andreas Heinrich, Berliner Feuerwehr, 2006</li>
<li class="level1"> Abschnittsarbeit <em>Einsatz der Berliner Feuerwehr bei Notlagen von Tieren</em>, BOI-A Martin Kröber, Berliner Feuerwehr, 2006</li>
<li class="level1"> Dirk Schneider: <em>Chemnitz: Pferderettung im Moor</em>. In: Brandschutz 04/2018, Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart, S. 296 ff.</li>
<li class="level1"> <a href="http://www.kfv-hassberge.de/fileadmin/downloads/MTA/MTA_11_-_Hilfeleistungseisatz/11.4/MTA_11-4_Text.pdf" class="urlextern" target="_blank" title="http://www.kfv-hassberge.de/fileadmin/downloads/MTA/MTA_11_-_Hilfeleistungseisatz/11.4/MTA_11-4_Text.pdf" rel="ugc nofollow noopener">Modulare Truppausbildung: Einheiten im Hilfeleistungseinsatz</a>, Staatliche Feuerwehrschule Würzburg</li>
</ul>

</div>

<h2 class="page-header pb-3 mb-4 mt-5">Stichwörter</h2>
<div class="level2">

<p>
Tierrettung, Tier in Notlage, Gefahr für Tiere, Gefahr durch Tiere
</p>

</div>

Aktiviere komplexe Tabellen Editorhöhe px Zusätzliche Unterstützung beim Einfügen von Bildern aus der Zwischenablage Ein

Zusammenfassung: Kleine Änderungen